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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 21

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
5. Friedrich der Große. 21 nannte ihn zum Obersten eines Regiments und schenkte ihm das Schloß Rheinsberg, und als er seinen Tod nahe fühlte, sprach er: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn habe!" 5. Der siebenjährige Krieg. Im Jahre 1740 ward Friedrich König von Preußen. Er dachte gleich daran, sein Land groß und mächtig zu machen. Nun wußte er, daß in alten Verträgen festgesetzt war, daß ein Teil von Schlesien an Preußen kommen sollte, wenn^die dortigen Herzöge keine Erben hinterlassen würden. Nach dem Tode der Herzöge hatte aber Österreich Schlesien genommen. Die Kurfürsten von Brandenburg waren zu schwach gewesen und hatten nichts dagegen tun können. Jetzt forderte Friedrich diese Länder von Österreich zurück. In Österreich herrschte damals die Kaiserin Maria Theresia. Das war eine sehr begabte Frau und eine der tüchtigsten Herrscherinnen. Schlesien wollte sie nicht herausgeben. Da gedachte Friedrich es ihr mit Gewalt zu nehmen, und er hat drei Kriege mit ihr geführt. Am längsten dauerte der dritte, er währte sieben Jahre, von 1756 bis 1763, und wird darum auch der Siebenjährige Krieg genannt. In diesem Kriege standen auf Österreichs Seite auch die Franzosen, die Russen und die meisten deutschen Fürsten, deren Soldaten zusammen die deutsche Reichsarmee bildeten. So war Friedrich von allen Seiten von Feinden umgeben, aber er verzagte nicht und hat den Krieg siegreich zu Ende geführt. Die beiden bedeutendsten Schlachten waren die bei Roßbach und bei Leuthen. a) Die Schlacht bei Roßbach (5. November 1757). Von Westen her zogen die Franzosen gegen Friedrich heran. Sie hatten sich mit der Reichsarmee vereinigt. Diese Feinde wollte Friedrich zuerst schlagen. Bei Roßbach in Thüringen traf er sie. Sein Heer mußte lagern und abkochen; er selbst nahm im Schlosse zu Roßbach Wohnung. Am Mittage, der König faß gerade mit seinen Generalen zu Tisch, meldete ein Adjutant, der Feint» fei aufgebrochen und marschiere in einem Bogen um sie herum. Der König stieg auf den Boden des Hauses, ließ einige Ziegel vom Dache nehmen und beobachtete den Feind. Zunächst läßt er feine Soldaten noch ruhig ihr Mittagsbrot verzehren. Die Franzosen sind darüber ganz entzückt; sie glauben, die Preußen hätten ihr Herankommen noch nicht bemerkt. Aber plötzlich um 3 Uhr nachmittags gibt der König den Befehl zum Aufbruch. In zwei Minuten find die Zelte verschwunden, und jeder Soldat steht an seinem Platze. Dann heißt es: vorwärts. Die Preußen tun, als ob sie abrücken wollen. Sie ziehen aber nur hinter einen Hügel, daß die Franzosen sie nicht sehen können, und von hier aus greifen sie den Feind an. Die Infanterie geht nach der einen Seite um den Hügel herum, die Reiterei nach der andern. Seydlitz, Friedrichs kühner Reitergenerat, ist den Seinen weit voran; indem er feine Tabakspfeife hoch in die Luft wirft, gibt er das Zeichen zum Angriff, und wie das Hagelwetter brausen feine Reiter auf die Feinde. Als nun auch noch Friedrichs Infanterie auf sie hervorbricht, und von dem Hügel Friedrichs Kanonen ihre Stimme erschallen lassen, da flieht alles in wilder Hast davon. Die Reichsarmee ergriff schon beim ersten Schusse die Flucht

2. Der Gutsherr von Vechelde - S. 131

1911 - Braunschweig : Graff
*> W> *> »V »> »> *> »> »> *> »> *> *> 131 <« <«<«<•<* <« <» >.«. ^ <« wünschte, weil er ihr Ringen nach Freiheit als berechtigt anerkannte. So blieb er denn, was er war, der einfache „Gutsherr von Vechelde" ; und vielleicht war er in dieser Stellung glücklicher, als er es als Befehlshaber einer wenn auch siegreichen Armee gewesen wäre. Nur eins war es, was den Herzog immer und immer wieder schmerzte; das war das Zerwürfnis mit dem Könige Friedrich Ii. von Preußen. Tange Jahre mieden sich diese beiden größten Melden des siebenjährigen Krieges absichtlich, und es schien, als würde niemals eine Versöhnung zustande kommen. Idenn König Friedrich nach Braunschweig kam, um dort seine Verwandten zu besuchen, so blieb Herzog Ferdinand dem Bose fern. Er hielt sich für den Beleidigten, und er wollte nicht der erste fein, der die k)and zum Frieden bot. Es ist in hohem Tilaße anzuerkennen, daß der König es war, der den ersten Schritt zur Versöhnung tat. Es war im )ahre \777, als Friedrich auf einer Reife nach seinen westfälischen Ländern und nach Ostfriesland durch das Herzogtum Braunschweig reiste. Er schrieb vorher an seinen Neffen, den Erbprinzen Karl Idilhelm Ferdinand, und bat ihn, doch seinen starrköpfigen (Oheim Ferdinand zu bewegen, mit ihm, dem Könige, in dem Jagdschlösse Langeleben im Elm, drei Ztceilen von Braunschweig entfernt, sich zu treffen. Nach einigem Besinnen sagte der Herzog zu, und so fand denn hier nach langer Trennung die erste Begegnung zwischen diesen beiden ausgezeichneten Zuännern statt, die zu einer völligen Aussöhnung führte. Beim Abschied lud Friedrich den Herzog ein, ihn in Potsdam zu besuchen ; und wirklich fand bald darauf der erste Besuch des Herzogs am königlichen f^ofe in Potsdam statt, dem bald andere folgten. Beide, der König und der Herzog, waren froh über diese Aussöhnung, und besonders

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 40

1914 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
40 11. Aus der Zeit Wilhelms I. zu führen. Früh am Morgen schon begann der Kampf. Von den Höhen, wo die Österreicher standen, donnerten 600 Kanonen auf die angreifenden Preußen. Wie lichteten sich da ihre Reihen! Aber sie hielten sich wie Helden; immer von neuem drangen sie vor und trotzten dem furchtbaren Kugelregen. Gegen 11 Uhr war das Flußtal in den Händen der Preußen. Aber nun kam erst die schwerste Aufgabe: die Anhöhen hinan! Das war unmöglich; denn die feindlichen Kugeln prasselten auf sie nieder wie ein Regen von Eisenstücken. Nicht ein Mann wäre von ihnen lebendig hinaufgekommen. Zurück aber wollten sie nicht; sie mußten daher liegen bleiben, wo sie waren, um abzuwarten, bis der Kronprinz mit seiner Armee von Norden her den Österreichern in die Seite komme. Aber wo blieb der Kronprinz? Es wurde Mittag, und uoch war nichts von ihm zu sehen. Da wurde mancher besorgt, und fragend sah König Wilhelm auf Moltke. Der aber rauchte gelassen seine Zigarre und sagte zuversichtlich: „Majestät werden heute nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug gewinnen." Endlich, um 1 Uhr, hörte man weit von links her Kanonendonner; und nun hieß es: Der Kronprinz ist da! Seine Truppen erstiegen von Norden her die Höhen und eroberten die hier so furchtbar wirkenden feindlichen Kanonen und das Dorf Chlnm. Nun rückten auch die im Tale stehenden Truppen von Westen gegen die Hügel vor. Die Österreicher mußten den Rückzug antreten, aus dem bald eine wilde Flucht wurde. Die Preußen hatten die Schlacht gewonnen. König Wilhelm durchritt das weite Schlachtfeld und wurde überall von den ermatteten Soldaten mit brausendem Hurra empfangen. Erst spät abends fand er den Kronprinzen, durch dessen rechtzeitiges Erscheinen die Schlacht gewonnen wurde; tiefbewegt reichte er ihm die Hand. 4. Folgen des Krieges. Durch den deutschen Krieg bekam Preußen die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau und die Stadt Frankfurt a. M. Alle Staaten nördlich vom Main traten zu dem Norddeutschen Bunde zusammen; das Oberhaupt des Bundes war der König von Preußen. Österreich hatte in Deutschland nichts mehr zu sagen. c) Der deutschfranxöstsche Krieg 1870—71. 1. Ursache des Krieges. Über Preußens Siege und Preußens Macht ärgerten sich am meisten die Franzosen; sie selbst hatten keine Taten aufzuweisen und traten daher ganz in den Hintergrund, und das konnten sie nicht leiden. Sie suchten daher nach einem Vorwande, um mit Preußen Krieg anfangen zu können, in dem sie, wie sie meinten, Preußen leicht besiegen würden. Und bald fand sich auch ein Grund. Die Spanier hatten ihren König vertrieben und suchten nun nach einem neuen König; da wollten sie den Prinzen Leopold von Hohenzollern wählen, einen entfernten Verwandten vom Könige Wilhelm. Darüber entstand aber in Frankreich große Aufregung; die Hohenzollern, hieß es, seien in Preußen schon so mächtig geworden, und nun sollte ein anderer Hohenzoller auch an der Südgrenze Frankreichs König werden! Das

4. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 11

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 11 Bald nach Mittag war der Kronprinz da. Da donnert's von links her siebenmal, Die Hhe von Lipa, sie hllt sich in Dampf, Der Kronprinz kommt und der Kronprinz ist da, Der bringt das Verderben fr st'reich mit. Georg Hesekiel Nun rsten sich auch die schon seit dem Morgen vor Chlum kmpfenden Truppen Prinz Friedrich Karls zu neuem Ansturm. Die ganze preuische Schlachtreihe ist im Vorrcken begriffen. Der König selbst hlt im heftigen Granatenfeuer. Bismarck reitet an ihn heran und sagt: Als erster Minister habe ich die Pflicht, Eure Majestt zu bitten, nicht die augenscheinliche Gefahr auf-zusucheu". König Wilhelm erwidert: Als König gehre ich da-hin, wo meine brave Armee im Feuer steht". Erst nachdem Bismarck seine Bitte wiederholt hatte, zog er sich etwas zurck. Gegen Abend verlieen die sterreicher das Schlachtfeld, erst langsam, dann in wilder Flucht. Die Preußen ihnen nach. Vor der schnen Kaiserstadt Wien hielt König Wilhelm Heerschau der seine Truppen. Aber auch auf dem Gipfel des Glckes blieb der fromme Herrscher bescheiden. Zu den hohen Offizieren, die ihn dort umgaben, sagte er: Es ist Gottes Werk, was wir heute sehen; darum Gott allein die Ehre!" Auch die Sddeutschen wurden geschlagen, und so verstanden sich die Besiegten zum Frieden. Durch diesen erhielt König Wilhelm Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Kassel, Nassau und die freie Stadt Frankfurt am Main. fter-reich schied aus dem Deutschen Bunde aus. Mit den norddeutschen Staaten bildete Preußen den Norddeutschen Bund, den König Wilhelm leitete; mit den Sddeutschen wurden Schutz- und Trutz-bndnisse abgeschlossen. Herrlich hatte sich Berlin geschmckt, den Einzug der sieg-reichen Truppen zu feiern. Ehrenpforten waren errichtet, Laub-und Blumengewinde und Fahnen bedeckten die Huser und Straen. Unter dem Luten der Glocken und dem Donner der Geschtze zogen die Soldaten durch das Brandenburger Thor, an der Spitze der König nebst seinen Generalen und Gras Bismarck. Nahe am Schlo, im Lustgarten, war ein Altar errichtet; hier wurde Dankgottesdienst abgehalten. Die Berliner und die

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 9

1893 - Dresden : Ehlermann
Gortschakoff herbeieilenden Kolonne. Ein Kürassierregiment trabte sofort zum Angriff vor, an seinem rechten Flügel von dem Könige, dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm begleitet. Doch es blieb der Kavallerieangriff in dem schwierigen Gelände der Weinberge ohne Erfolg. Der König befand sich hier mit den Prinzen einige Zeit in so heftigem Gewehrfeuer, daß der Oberst von Thiele ihn beschwor, sich nicht unnütz einer Gefahr auszusetzen. Die Kavallerie ging zurück, aber inzwischen hatten sich die Jägerbataillone von neuem gesammelt und rückten mit dem Infanterieregiment Kaluga gegen den Feind vor. Der König beobachtete von einem etwas rückwärts gelegenen Punkte aus den Angriff der Infanterie und bemerkte, wie ein Infanterieregiment unter schweren Verlusten kämpfte. Plötzlich sagte er zu seinem Sohne Wilhelm: „Reite einmal zurück und erkundige dich, was das für ein Regiment ist, dem die vielen Verwundeten angehören." Ohne sich einen Augenblick zu besinnen, gab der Prinz seinem Pferde die Sporen und sprengte zu den kämpfenden Bataillonen an die Weinberge vor, von wo ihm die Verwundeten eben jenes Regiments Kaluga entgegenkamen. Er erschien mitten im heftigsten Gewehrfeuer und zog in der größten Ruhe die von seinem Vater ihm aufgetragenen Erkundigungen ein, um diesem dann über den Stand der Dinge zu berichten. Der König sagte kein Wort; Oberst von Luck drückte dem Prinzen herzlich die Hand, während die Umgebung des Königs mit Stolz auf den Prinzen sah, der gar nicht zu wissen schien, in welcher Gefahr er sich befunden hatte. Der Vorgang wurde im Hauptquartier viel erzählt, und Kaiser Alexander von Rußland, welcher erfuhr, daß der Prinz den Angriff jenes Kürassier-regiments mitgemacht und sich späterhin bei der russischen Infanterie im Feuer befunden habe, verlieh ihm am 5. März den Sankt Georgsorden. Dieser ersten kriegerischen Auszeichnung folgte am 10. März, dem Geburtstage der unvergeßlichen Königin Luise, die Verleihung des Eisernen Kreuzes. Erst durch diese beiden rasch aus einander folgenden Auszeichnungen wurde der Prinz darauf aufmerksam, daß man seinem tapferen Verhalten, das ihm ganz selbstverständlich erschienen war, eine besondere Bedeutung beilegte. „Nun verstehe ich erst," sagte er, „warum mir der Oberst von Luck so herzlich die Hand drückte und die andern so vielsagend lächelten." 3. Sedan. Durch den Tod König Friedrich Wilhelm Iv., welcher kinderlos war, wurde dessen jüngerer Bruder, der als künftiger Thronerbe schon den Titel „Prinz von Preußen" geführt hatte, im Jahre 1861 auf den preußischen Königsthron erhoben. Zu der Zeit regierte in Frankreich wiederum ein Kaiser Napoleon, der große Neffe jenes Napoleon, der in der früheren Zeit Preußen so tief gedemütigt hatte. Um sich in seiner Herrschaft zu erhalten und zu be-

6. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 38

1880 - Potsdam : Stein
38 2. schlesischer Krieg 1741 — 1745. nach Mähren zurück. Inzwischen wird Karl (Vii.) von Baiern zum deutschen Kaiser gewählt (1 <42 45). Maria Theresia wendet sich an die Ungarn. „Moriamur pro rege nostro Maria Theresia!“ Friedrich nach Böhmen gedrängt siegt 17. Mai 1742 bei Chotnsitz und Caslait über Prinz Karl von Lothringen. (Links: Prinz Leopold von Dessau, durch den Brtlinkabach gedeckt, vor dem Centrum Chotusitz, durch V2 Regiment besetzt, rechts: Buddenbrock bls an die Cirfwitzcr Seen, den Feind um 5 Schwadronen überflügelnd. Prinz Karl, in 2 Treffen, Oaslau hinter sich, auf beiden Flügeln Kavallerie. O Zuerst Artilleriefeuer, dann Buddenbrocks Angriff, proelium anceps. 3 Stöße Karls werden ohne Wanken pariert, das brennende Chotnsitz trennt Karls beide Flügel. Der erfolgreiche Angriff des rechten preuß^ Flügelv entscheidet. Karl nicht ohne Ordnung, aber im Geschwindschritt zurück.) Durch den gesangenen General Pallandt entdeckt Friedrich die Treulosigkeit der Franzosen, deren General Broglio unthätig in Prag lag. Der Königin bleiben die englischen Subsidiengelder aus. Friede zu Breslau: 1) Ober- und Niederschlesien bis zur Oppa mit Glatz, aber ohne Teschen gehören Friedrich. 2) Preußen übernimmt die 12 Mill., die Karl \ I. von den Seestaaten (Holland und England) auf Schlesien hypothekarisch geliehen hat. 3) Die Religion bleibt in statu quo. schort damals ein Transparent in Jauer: Frederico Magno. Friedrich baut das Opernhaus in Berlin (Knobelsdorf) und schreibt heimlich an seinen Memoires. 1744 stirbt mit Karl Edzard das ostfriesische Fürstenhaus der Cirksena aus, und Friedrich nimmt kraft der 1694 Friedrich Iii. gewährten Anwartschaft das Land in Besitz. Städte Aurich, Emden, Leer. 2. schlesischer Krieg 1744-45. Durch 2 ungarische Heere wird Kaiser Karl Vii. hart bedrängt und seiner Hauptstadt München beraubt. Friedrich, der für Schlesien fürchten muß, erklärt als Reichsfürst seinem Kaiser helfen zu müssen. Sept. 1744 nimmt er Prag, kann sich aber nicht in Böhmen halten. Ostreich im Bunde mit England, Holland und Sachsen; Friedrich bald in so großer Geldnot, daß er zur Erhaltung des Heers (täglich 1/2 Mill.) die Silbergeräte des Schlosses (Chor) in

7. Friedrich III. - S. 21

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
21 durchwandelt er, nur von einem Adjutanten begleitet, die Straßen, unterhält sich freundlich mit den Entgegenkommenden, erkundigt sich teilnehmend bei den gemeinen Soldaten, Preußen und Österreichern, nach ihren Erlebnissen, und nur wenige mögen ahnen, daß der junge Offizier mit dem ernsten Gesichte, aber mit dem milden Blicke, der Erbe der Krone der Hohenzollern ist." Am 22. Februar stand der Kronprinz bei Nübel (Düppel) selbst im feindlichen Feuer. Er befand sich an der Seite seines Vetters, des Prinzen Friedrich Karl, dessen Anordnungen sich vortrefflich bewährt hatten. König Wilhelm, hocherfreut über die Haltung des Sohnes bei feiner Feuertaufe, sandte ihm als Zeichen seiner Anerkennung die Schwerter zu dem Orten des roten Adlers. Ebenso wurde eine große Anzahl tapferer Mannschaften mit Ordensauszeichnungen belohnt. Unter dem donnernden Hurra der Truppen heftete der Kronprinz den Tapferen mit eigener Hand die Ehrenzeichen an die Brust, und der Jubel Über diese persönliche Auszeichnung verstummte erst, als er vom Pferde herab eine kernige Ansprache an die Truppen hielt, worauf der alte Wrangel den Kronprinzen leben ließ. V. Der Kronprinz im Kriege gegen Österreich. Im Jahre 1866 war König Wilhelm gezwungen, einen Krieg gegen Österreich zu führen. In diesem Kriege fiel dem Kronprinzen die Aufgabe zu, als Oberbefehlshaber der Ii. Armee Schlesien zu schützen. Ihm zur Seite stand der General v. Blumenthal. Am 20. Juni 1866 tras in Neiße der königliche Befehl zum Überschreiten der böhmischen Grenze ein. An demselben Tage erließ der Kronprinz folgenden Aufruf an die Armee: „Soldaten der Ii. Armee! Ihr habt die Worte unseres Königs und Kriegsherrn vernommen! Die Bemühungen Sr. Majestät, dem Lande den Frieden zu

8. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 269

1884 - Berlin : Gaertner
269 und ohne Ansehn der Person richten, es sei Prinz, Edelmann oder Bauer. Hrt er, das sage ich ihm, sonst sind wir geschiedene Leute. Hat er Gter?" Nein, Ew. Maj.!" Will er welche kaufen?" Dazu habe ich kein Geld, Ew. Maj.!" Gut, so wei er, was Armut ist, und so mu er sich um so viel mehr der Bedrngten annehmen!" 163. Zwei Urteile der Leopold von Dessau. Gest. 9. April 1747. (Varnhagen von Ense, Fürst Leopold v. Anhalt-Dessau." Biographische Denkmale 2. Teil, S. 165/166. 3. Aufl. Leipzig 1872.) (Der Prinz August Wilhelm von Preußen*) schrieb am 12. April 1747 an den General von Fouque, den ehemaligen Pagen und Zgling des Fürsten Leopold:) La mort du vieux roulier a et6 si inopinee, qu'il n'a pas eu le temps de proferer le nioindre signe, lorsqu'il se sentait mourir. Je erois que tont militaire doit le plaindre, ayant ete dans cet art un grand homme. Si l'humanit avait accompagne sa valeur et son esprit, il aurait ete parfait. Mais le destin n'accorde pas aux hommes la r6union de toutes les vertus; heureux, si le vice ne l'emporte point sur les bonnes qualites. Je ne trouve pas ma portee de juger en ce cas le def'unt, et je me contente de le plaindre militairement. (In den M6moires de Brandebourg" urteilt Friedrich d. Gr. der Leopold v. Dessau folgendermaen:) Le prince d'anhalt etait un homme d'un caractere violent et entier; vif, mais sage dans ses entreprises, qui avec la valeur d'un lieros avait l'experience des plus belies campagnes du prince Eugene. Ses moeurs etaient feroces, son ambition demesuree; savant dans l'art des si6ges, heureux guerrier, mauvais citoyen, et capable de toutes les entreprises des Marius et des Sylla, si la fortune avait favoris son ambition de meme que celle de ces Romains. . . . Au-dessus de tous les autres generaux, s'levait le prince d'anhalt; il avait par devers lui les actions les plus brillantes et la confiance generale des troupes; ce fut lui qui sauva l'armee de Styrum , Hoechstedt, par une belle retraite; ce fut lui qui contribua beaucoup au gain de la seconde bataille de Hoechstedt si funeste aux Frangais, et ce fut lui que le *) derselbe, welcher nach der Schlacht bei Kollin 1757 wegen unglcklicher Operationen als Befehlshaber eines in Nordbhmen stehenden Corps in des Knigs Ungnade fiel und bald darauf starb.

9. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 275

1884 - Berlin : Gaertner
275 ziehen vor, mit ihrem Gelde anstatt ihrem Leben zu bezahlen. Was fr eine niedrige Meinung mu nicht die Welt von ihnen haben! Und bei alle dem sind ihre Kpfe nicht besser, als ihre Herzen. Denn zehn tausend Mann wrden in diesem Jahre vielleicht haben retten knnen, was im nchsten die ganze Macht Grobritanniens nicht wird ermglichen knnen. Sobald Preußen vernichtet ist, wird England an die Reihe kommen. Sollte es besser gehen, als ich erwarte, so werden wir die Englnder gerettet haben anstatt sie uns. . . . 170. Friedrichs Anordnungen vor der Schlacht bei Zorn-dorf fr den Fall seines Todes. 1758. Frieric an feinen Jjrudec, den Prinzen Heinrich. (Preu, Friedrich der Groe. Bd. I, 449.) Grtissau le 10 aot 1758. La mar che demain contre les Russes, comme les evene-ments de la guerre peuvent produire toutes sortes d'accidents et qu'il peut m'arriver facilement d'tre tue, j'ai cru de mon devoir de vous mettre au fait de mes mesures d'autant plus que vous 6tes le tuteur de notre neveu avec une autorite illimitee. 1. Si je suis tu, il faut sur le champ que toutes les armes prtent le serment de fidelite mon neveu. , 2. Ii faut continuer d'agir avec tant d'activit, que l'ennemi ne s'apergoive d'aucun changement dans le commandement. 3. Pour ce qui regarde les finances je crois devoir vous informer que tous ces derangements qui viennent d'arriver, en dernier lieu surtout ceux que je prevois encore, m'ont oblig d'aeeepter les subsides anglais, qui ne seront payables qu'au mois d'oetobre. 4. Pour la politique, il est certain que si nous soutenons bien cette campagne, que l'ennemi las et fatigu6 et 6puis6 par la guerre sera le premier desirer la paix, mais si, inconti-nent apres ma mort, l'on montre de l'impatience et un d6sir trop violent pour la paix: ce sera le moyen de l'avoir mauvaise et d'etre oblige de recevoir la loi de ceux que nous avons vaineus. 18*

10. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 349

1889 - Berlin : Nicolai
— 349 — auf die seiner Fürsten Geist und Kraft, seines Volkes Tapferkeit, Hin- gebung und Gesittung es emporgehoben haben. Flehen wir den Allmächtigen, den Lenker der Geschicke der Völker, den Lenker der Schlachten, an, daß Er unsere Waffen segne! Verleiht uns Gott den Sieg, dann werden wir auch stark genug sein, das lose Band, welches die deutschen Lande mehr dem Namen, als der That nach zusammenhielt, und welches jetzt durch diejenigen zerrissen ist, die das Recht und die Macht des nationalen Geistes fürchten — in anderer Gestalt fester und heilvoller zu erneuen. Gott mit uns! Berlin, den 18. Juni 1866. Wilhelm. 2(>7. Proklamation des Kriegsgefangenen Kurfürsten von Hessen. 1866. (Staatsarchiv Xi., Nr. 2348.) Au Mein getreues Volk! — Im Begriffe, in die über Mich verhängte Kriegsgefangenschaft ins Ausland abgeführt zu werden, ist es Meinem landesväterlichen Herzen ein Bedürfnis, Meinen treuen Uuterthanen noch diesen Scheidegruß zuzurufen. Möge der Allmächtige Mein Volk in seinen väterlichen Schutz nehmen und die gegenwärtige, über dasselbe, über Mich und Mein Haus verhängte Trübsal Mir und Meinem Volke zur Läuterung und zum Frieden dienen lassen. Zugleich richte Ich, indem Ich jetzt das Land Meiuer Väter zu verlassen genötigt werde, an alle in den dermalen okkupierten Landesteilen bestellten Beamten und Diener die Aufforderung, die ihren bisherigen Amtsverhältnissen entsprechenden Funktionen auf Grund ihres bestehenden Diensteides und vorbehaltlich der Mir zu bewahrenden Unterthanentrene fortzuführen, als dasjenige, wodurch unter allen Umständen dem wahren Landesrecht am besten entsprochen und gleichzeitig allen etwaigen Gewissensbedrängnissen vorgebeugt wird. Gott scheute uns bald wieder bessere Tage. Gegeben Wilhelmshöhe, am 23. Juni^) 1866. Friedrich Wilhelm. 268. Die Schlacht bei Königgrätz. 1866. Bries König Wilhelms an die Königin Augnsta. (Blankenburg, Ter Deutsche Krieg von 1866. Historisch, politisch und kriegswissenschaftlich dargestellt. Leipzig 1868. S. 283 ff.) Am 2.2) verließ mich Fritz Karl um 3 Uhr nachmittags nach einem Kriegsrat, in welchem beschlossen wurde, deu durch Märsche und Kämpfe erschöpften Mannschaften einen bis zwei Ruhetage zu gönnen. Um ^11 Uhr abends traf jedoch General Voigts-Rhetz wieder bei mir ein, um die Aus- beute der Rekognoszierungen des Tages zu melden, die dahin ging, daß ') Am Tage seiner Abführung als Staatsgefangener nach Stettin. — 2) Juli.
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